Homöopathie bei Heuschnupfen

Bettina FornoffAllergie, Homöopathie

Wegen des Heuschnupfens können viel Menschen den Frühling nicht unbeschwert genießen. Spaziergänge und Unternehmungen im Freien sind mit unangenehmen und lästigen Beschwerden verbunden. Niesattacken, gerötete Augen, verstopfte Nase – all dies trübt die Freude über die Blütenpracht.

Vor allem morgens zwischen 7 h und 8.30 h ist die Pollenbelastung hoch, bei manchen Gräserarten auch noch am frühen Nachmittag. Bei klarem Himmel trägt die warme Luft die Pollen in die

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Atmosphäre. In ländlichen Gegenden und in der Nähe von Parks und Wiesen schweben sie dann zwischen 17 bis 19 Uhr, wenn es kühler ist, wieder herab. In der Stadt ist die Luft meist stärker aufgeheizt, so dass dort die größte Pollenkonzentration häufig erst zwischen 18 und 22 Uhr beobachtet wird.

Auf welche Pollen wird am häufigsten allergisch reagiert?

Man unterscheidet zwischen Gräser- , Getreide- und Baumpollenallergien. Im Frühjahr sind es die Blütenpollen der Bäume. Im Frühsommer die Gräser- und Getreidepollen und im Spätsommer die Pollen von Kräutern, die bei den Betroffenen zu allergischen Reaktionen führen.

Am häufigsten ist die Allergie gegen Gräserpollen. Mehr als die Hälfte der bei uns Heuschnupfen auslösenden Pollen gehört einer Gruppe von ungefähr einem Dutzend Pflanzen an. Untersuchungen haben ergeben, dass der Mensch während der Blühzeit dieser Pflanzen pro Tag zwischen 4.000 bis 8.000 Pollen einatmet. Bei von Heuschnupfen Betroffenen genügt aber schon oft der Kontakt mit 40 bis 50 Pollen, um Beschwerden zu bekommen.

Klassische Homöopathie und die Behandlung des Heuschnupfens

Hier ist das Ziel, die Fehlreaktionen des Abwehrsystems als eigentliche Ursache der Beschwerden zu beheben. Dazu ist es nötig, die individuelle Reaktionsweise des Patienten genau zu beachten:

  • Empfindlichkeiten z.B. Kälte, Wärme, Luftzug, Druck, reiben,
  • Subjektive Angaben z.B. Beschwerden: stechend, brennend, reißend, ziehend, Erstreckung
  • Individuelle Symptome z.B. Heuschnupfen ist draußen an der frischen Luft besser
  • Ungewöhnliches Verhalten z.B. Zornig, wütend, weinerlich, erschöpft usw.
  • Körperzeichen z.B. Schwellung, Verstopfung der Nase, Röte der Augen, usw.
  • Auslöser z.B. nach schwülem Wetter, Gewitter, Nässe, Kälte usw.

Auch die Vorgeschichte seiner Erkrankung und die Veranlagungen in der Familie sind wichtig um die Allergie dauerhaft loszuwerden. Damit der Organismus Zeit für die Änderung der bisherigen Reaktionsweise hat, ist es günstig im Herbst mit der konstitutionellen Behandlung zu beginnen.

Doch auch für die akuten Beschwerden in der Heuschnupfenzeit kann man mit Homöopathie Linderung erreichen. Hierzu beschreibe ich Ihnen in Kurzform einige der häufigsten homöopathischen Mittel bei Heuschnupfen (entweder in D6 oder D12 / 2-3 x 5 Globuli):

Galphimia Glauca
  • Jucken, Kribbeln und Brennen der Schleimhäute,
  • Stock- und Fließschnupfen,
  • häufiges Niesen,
  • Heiserkeit und tränende Augen.

Wenn die Heuschnupfen-Symptome mit einer großen Trockenheit der Schleimhäute einhergehen, die zu starkem Juckreiz mit intensivem Brennen führt, hat Galphimia gute Wirkung.

Allium Cepa

Augen: rot, viel BRENNEN u. schmerzhafte Tränen, Lichtempfindlich, reichliche MILDE Tränensekretion, besser im Freien, Brennen auch in den Augenlidern
Nase: Niesen, besonders beim Eintreten ins warme Zimmer, reichlich wässrige und äußerst scharfe Absonderungen. Gefühl eines Klumpens an der Nasenwurzel. Fließschnupfen, mit Kopfschmerzen, Husten und Heiserkeit
Atemwege: Heiserkeit, hackender Husten beim Einatmen kalter Luft, kitzeln im Kehlkopf, als ob der Kehlkopf zersplittert oder zerrissen wäre, Atembeklemmung

Verschlechterung: abends und im warmen Zimmer
Besser: Im Freien und kalten Zimmer

Euphrasia

Augen: reichlich BEISSENDER Tränenfluß, Absonderung von SCHARFEM Eiter, Neigung zum Blinzeln, Bindehautentzündungen
Nase: Starker MILDER Fließschnupfen

Verschlechterung: abends, bei Wärme, Südwinde, im Hause, Licht
Besser: in der Dunkelheit

Luffa operculata

Leitidee: Nase voll, Kopf leer
Augen: Lichtempfindlich, Trockenheit, brennen, Tränenfluß
Nase: verstopft, Nasenlöcher wund, trocken, Schnupfen wäßrig, weiß, dick, Niesen – Mattigkeit, Kräfteverlust

Verschlechterung: durch Staub, Kälte, nachts, früh morgens
Besser: Durch Wärme, warmes einhüllen des Kopfes

Arum tryphillum

Arum-t. hat die schärfsten Sekrete mit Wundheit und Rissbildung der Nasenflügel und Lippen. Auffällig wird das lästige und störende Pulen und Zupfen des Patienten an und in der Nase und den Lippen, bis es blutet. Entsprechend heftig ist das Brennen bis hin zu stechenden Schmerzen.

Nase: scharfe- ätzende Absonderungen, die rauhe Stellen verursachen, Nase völlig verstopft muß durch den Mund atmen, Bohrt in der Nase, Absonderung blutgestreift, wässrig, Schmerz über der
Nasenwurzel
Augen: Gefühl von Wundheit am Gaumen, Mundecken wund und rissig

Arundo donax

Hier ist das führende Symptom JUCKEN ÜBERALL und daher sonderbar auch am Gaumendach und in den Gehörgängen. Seltsame Begleiterscheinungen sind die Rissbildungen an Fingern und Fersen und ekzemartige Hauterscheinungen. Heufieber beginnt mit Brennen und Jucken des Gaumens und der Bindehaut. Geruchsverlust. Niesen

Dulcamara

Nase: Verstopft bei kaltem Regen, dicker gelber Schleim, blutige Krusten, Will die Nase warmhalten damit die kalte Luft nicht die Nase verstopft.
Augen: reichlich wässrige aber auch dicke, gelbe Absonderungen, < im Freien
Atemwege: Asthma mit Atemnot, lockerer rasselnder Husten.

Arsenicum album

Nase: Dünne, wässrige- ätzende Absonderungen aus der Nase, trotzdem Gefühl von Verstopfung in der Nase, Niesen bringt keine Erleichterung
Augen: brennen in den Augen mit scharfem Tränenfluß, brennend heißer Tränenfluss, Lider rot, Schwellungen um die Augen, intensive Lichtempfindlichkeit. Besserung:  durch äußere Wärmeanwendung.
Atemwege: Luftwege wie zusammengeschnürt, Asthma, brennen im Brustkorb, erstickender Katarrh, geräuschvolle Atmung, < im liegen, kann nicht liegen, fürchtet dann zu ersticken miot Verschlechertung um und nach Mitternacht.
Haut: trocken, rau, schuppig, Urtikaria mit Brennen und Verschlechertung bei Kälte und kratzen.

  • Große Erschöpfung schon nach der leichtesten Anstrengung.
  • Nächtliche Verschlimmerung der Symptome
  • Reizbare Schwäche
  • Brennende Empfindungen

Verschlechertung:  Kälte, feuchtes Wetter, nach Mitternacht, kalte Getränke, kalte Nahrung
Besserung: Hitze, warme Getränke, erhöhter Kopf

Pulsatilla

Augen: dickliche, reichliche, gelbe, milde Absonderungen, jucken und brennen, Lider entzündet und verklebt, reichlicher Tränenfluss und Schleimabsonderung
Nase: Verstopfung des rechten Nasenloches, Geruchsverlust, große grünliche übelriechende Schuppen in der Nase, Verstopfung abends, gelber Schleim besonders morgens, pressender Schmerz an der Nasenwurzel.

  • Wechselhafte und widersprüchliche Symptome
  • Verschlechterung durch Hitze, gegen Abend, warmes Zimmer,
  • Besserung Im Freien, bei Bewegung, kalte Anwendungen
Gelsemium

Gelsemium leidet unter drückender, warmer, feuchter stehender Luft in den Sommermonaten. Führend ist das Gefühl wie benommen, benebelt und trüb. Auffällig ist auch die Beschwerdezeit vor
Gewitter. Gels ist ein typisches Mittel des Heufiebers.

Augen: Schwere Augenlider, Trübsichtig
Nase: Niesen – Völlegefühl an der Nasenwurzel, wäßrige wundmachende Absonderung, akuter Fließschnupfen mit dumpfem KS und Fieber

Sabadilla

Hier führen das ständige Frösteln, die Kälteverschlimmerung und nachfolgende spastisch krampfige, in Serien auftretende Niesanfälle zum Mittel. Auch Blumendüfte oder Küchengerüche können Anfälle auslösen.

Warme Anwendungen innerlich wie äußerlich sind immer lindernd.

Nase: Spasmisches Niesen mit Laufschnupfen, Nasenkatarrh mit starkem Stirnkopfschmerz, Kribbeln in der Nase breitet sich über den ganzen Körper aus
Augen: Röte der Augen u. Tränenfluß (Augenlider rot und brennend)

Nux vomica

Ohren: Jucken im Ohr durch die Eustachsche Röhre
Nase: Nase verstopft besonders nachts, Schnupfen macht benommen, Fließschnupfen tagsüber, nachts verstopft und draußen verstopft (auch wechselnd zwischen den Nasenöffnungen), Absonderungen scharf aber mit Verstopfungsgefühl
Atemwege: Asthmatische Atmung mit Völle im Magen, morgens oder nach dem Essen, Flache, beklemmte Atmung

Verschlechterung: Morgens, geistige Anstrengung, nach dem Essen, trockenes Wetter, Kälte
Besser: Nach kurzem Schlaf, abends, in der Ruhe, bei nassem feuchten Wetter

Iodum

Große Schwäche, die kleinste Anstrengung führt zu Schweißausbruch.
Augen: heftiger Tränenfluss, Schmerzen in den Augen
Nase: Niesen, trockener Schnupfen wird zum Fließschnupfen wenn man ins Freie kommt, auch heißer Laufschnupfen mit allgemeiner Hitze der Haut, Schmerz an der Nasenwurzel und in der Stirnhöhle, Geruchsverlust.
Innerer Hals: Taubheitsgefühl von der Eustachschen Röhre her,
Atemwege: Heiserkeit, Raues kitzelndes Gefühl bewirkt trockenen Husten, Schmerz im Kehlkopf, Verlangen nach kalter Luft, schlechter durch Wärme, kruppöser Husten mit schwieriger Atmung, pfeifend, Kälte dehnt sich aus vom Kopf nach unten durch Hals und Bronchien, Herzklopfen durch die geringste Anstrengung.

Verschlechterung: im Haus, bei warmem feuchten Wetter und in Rückenlage, in Ruhe, im warmem Zimmer, rechtsseitig
Besser: durch Herumgehen im Freien